Dominikanerkirche Münster: Orgel wird abgebaut, Pressemeldung Münster 2018

 

Orgel aus den 1950er Jahren wird abgebaut
Mit dem Abbau der Orgel (Foto) haben in der Dominikanerkirche erste Vorbereitungen für die Installation der Arbeit von Gerhard Richter begonnen. Der Künstler wird eigens für das profanierte Baudenkmal ein Foucaultsches Pendel als Kunstwerk entwerfen. Damit der Kirchenraum in Verbindung mit Richters Geschenk an die Stadt seine Wirkung voll entfalten kann, wird für das Instrument eine neue Verwendung gesucht.  Ende der 1950er Jahre hatte die Westfälische Wilhelms-Universität die Orgel in Auftrag gegeben und lange Jahre  im  Fürstenberghaus aufgestellt. Seit 1975 steht sie in der  Dominikanerkirche. Ob das Instrument eine neuerliche Verwendung in der Hochschule findet, wird zwischen Stadt und WWU aktuell abgestimmt.  Das Kunstwerk von Gerhard Richter schafft in Münster dauerhaft einen neuen Ort der Begegnung mit Gegenwartskunst.

Foto vom Abbau der Orgel:

weitere Informationen zum Projekt des Foucaultschen Pendels

 

Internetrecherche zu Kirchenumnutzungen auf katholisch.de, Christoph Fleischer, Welver 2018

Dass Kirchenumnutzungen ein sensibles Thema darstellen, zeigt der Abriss des Immerather Doms. Da der Ort, in dem die Kirche steht, schon weitgehend geräumt ist, scheint der Protest gegen diesen Abriss schon einigermaßen sinnlos zu sein. Umnutzung heißt hier: Das Grundstück, auf dem die Kirche steht, wird anders genutzt, nämlich zum Abbau von Braunkohle. Die Umnutzung des Grundstücks und der vorherige Abriss sind für ein Gebäude die letzte Alternative. Es kann bei Gebäuden schon mal vorkommen, dass sie schon allein baulich unwirtschaftlich geworden sind. Davor sind auch Kirchen nicht gefeit.

http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/aktivisten-besetzen-kirche-vor-abriss

Der folgende Link bildet die Einleitung zu einem Artikel, der zehn Beispiele für Nutzungserweiterungen von Kirchengebäuden vorstellt. Darunter ist die ehemalige Martinikirche in Bethel, in der es ein Restaurant mit Namen „GLÜCKUNDSELIGKEIT“ gibt. Der Artikel ist nicht ganz konsequent, denn die Erstellung von Sozialwohnungen in der Dreifaltigkeitskirche in Münster ist eine echte Umnutzung und keine Nutzungserweiterung.

In Kamp-Lintford wird sogar eine Kirche abgerissen. Erhalten wird der Glockenturm und auf dem Grundstück werden Wohnungen gebaut. In Geldern wird eine Kirche durch ein Altenheim ersetzt. Das Grundstück bleibt also in kirchlichem Eigentum.

http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/theologe-kritisiert-ubereilte-kirchenschlieungen

Der nächste Link zeigt eine Kirche, die auf Ebay zum Verkauf angeboten wird. Sie war nach dem Wechsel zu einem privaten Investor zwischenzeitlich zum einem Kulturzentrum umgebaut worden, soll nun aber als Wohn- oder Geschäftshaus dienen.

http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/kirche-wird-auf-ebay-verkauft

In den einzelnen Artikeln werden auch Details des Verfahrens erläutert, wie der Streit in der Öffentlichkeit, die Vergabe von Orgel und Glocken an andere Gemeinden und auch Details der Entscheidungsfindung.

Auf der folgenden Seite wird die Position vom Diözesanbaumeister aus Köln, Martin Struck angeführt, der zudem auch einige rechtliche Fragen erwähnt. Anlass ist die Wander-Ausstellung „Kirchengebäude und ihre Zukunft“ der Wüstenrot Stiftung zu umgenutzten Sakralbauten, die seit dem 11.1.2018 in der Kölner Kirche St. Gertrud gastiert. Martin Struck nimmt an der Podiumsdiskussion dort am 25.01.2018 teil. Nähere Informationen in den folgenden Links:

http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/diozesanbaumeister-umgenutzte-kirchen-irritieren

https://www.wuestenrot-stiftung.de/veranstaltung/podiumsdiskussion-umnutzung-sakralraum-denkmalschutz-st-gertrud-kirche-koelneine-veranstaltung-zur-austellung-der-wuestenrot-stiftung/

http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-agnes-koeln/kultur/kultur_g/